Evangelicals – The evening descends

Kleine Korrektur: Wer glaubte, vom Rock-Trio die Konzentration aufs Wesentliche erwarten zu dürfen (The Jimi Hendrix Experience, Cream, Police, Hüsker Du, Sleater-Kinney), hat die Evangelicals noch nicht gehört. Lasst Songs verschwimmen! Spielt around the World in a day in einem Limonadenglas! Das könnten so die Leitsätze gewesen sein, die sich das Oklahoma-Trio an die Studiowände gepinnt hat. Manchmal wird’s etwas operettenhaft, aber das kennt man ja schon von den Fiery Furnaces, möglicherweise spielt hier jener Zustand eine Rolle, dem ein eigener Song gewidmet wurde: „Stoned Again“. Grundsätzlich handeltes sich bei the evening descends um durchaus hymnische Unterwasserrockmusik, die Nichtschwimmer und Partybremsen an den Rand der Verzweiflung bringen dürfte. Der Rest erquickt sich an Melodien aus der Psychedelic Beat Ära,Prog-Rock-Schlangenlinien auf dem Keyboard, Joshjones‘ Horror-Falsett, dem Echo,dem Gedaddel und Geblubber, bis so ein Song sich dann plötzlich an all den heißen Zutaten verschluckt, einmal aus der tiefen Nacht grinst und weiterfährt: „Loue is strange… hahahahaha“ („Skeleton Man“). Und von all den Bands, die Stadion Rock sein könnten und besser nie werden, sind die Evangelicals mit Sicherheit die Seltsamsten. Sie liebäugeln nur mit dem Wahnsinn. So weit alles unter Kontrolle. VÖ: 22.2.

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