Esben And The Witch
Violet Cries
Matador/Beggars/Indigo VÖ: 28. Januar 2011
Düsterer Rock: Die britische Band empfindet einen Albtraum nach, der nicht enden will.
Der Name spielt auf ein dänisches Jugendbuch an, in dem die Mutter eines Jungen als Hexe verbrannt wird. In den Songs geht es um Krankheiten, Kriegsgetöse und die Rache griechischer Göttinnen. Hört man Sängerin Rachel Davies zu, denkt man sofort an einen Todesengel, der den Weg zum Orkus kennt. Man kann sich darüber streiten, ob die junge Lady zum Siouxsie-Gedächtniswettbewerb passt oder sich wie PJ Harvey am Abgrund der eigenen Existenz befindet – beides kommt der Wahrheit ziemlich nahe.
Anders als bei diesen Ikonen spielt das Pop-Element jedoch keine besondere Rolle. Auf die Idee, einen wiedererkennbaren Song abzuliefern, kommen Esben And The Witch nicht. Sie arbeiten mehr wie eine Post-Rock-Band, die auf die Schaffung einer bestimmten Atmosphäre aus ist, und bei der die Spannung aus dem ständigen Gegensatz von ruhigen Passagen und lauten Eruptionen resultiert. Britische Medien sind bereits hin und weg von dieser Band, aber wir warten erst mal ab. Das Ganze ist noch ausbaufähig.