Ernstalbrecht Stiebler :: Ernstalbrecht Stiebler
m=minimal/Kompakt
Avantgarde: Der erste Teil einer Werkschau des deutschen Komponisten zeigt die Gemeinsamkeiten zwischen Neuer Musik und zeitgenössischer Elektronik auf.
Ernstalbrecht Stiebler ist der große Unbekannte unter den zeitgenössischen deutschen Komponisten. Der heute 77-Jährige hatte sich Anfang der 1960er-Jahre entgegen dem seriellen Zeitgeist mit Minimal Music beschäftigt. Wenn bei einem Label wie m=minimal, das sich in seiner kurzen Geschichte um zeitlose elektronische Musik verdient gemacht hat, die Musik eines modernen „klassischen“ Komponisten veröffentlicht wird, ist das ein willkommener Anlass, die Verknüpfungen scheinbar unterschiedlicher Genres herauszuarbeiten. Gerade „Sequenz II“, eine Komposition für Cello und Tonband – hier neu eingespielt von der polnischen Cellistin Agnieszka Dziubak – zeigt die Gemeinsamkeiten zwischen „Neuer Musik“ und zeitgenössischer Elektronik in Reduktion und Repetition auf. „Mitteltöne“, eine Komposition für Orgel, hat Stiebler selbst neu für dieses Album aufgenommen. Hier wächst der vertraute Klang der Orgel über sich hinaus und entwickelt ein eigenes musikalisches Vokabular. In Stieblers Schlüsselwerk „Trio 89“ schließen sich Cello, Percussion und Piano im Verlauf von mehr als 23 Minuten jenseits der Wiedererkennbarkeit zu einem einzigen Instrument zusammen. Wer beim Resultat an Ambient denken muss, liegt so falsch nicht. Dieses Album ist das erste einer Edition mit Werken Ernstalbrecht Stieblers auf dem Label m=minimal.
Key Tracks: „Sequenz II“, „Trio 89“
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