Erase Errata – Nightlife

Dass Emily The Strange sich vor einiger Zeit als Anhängerin der Grrrls aus San Francisco offenbarte, verwundert bei näherer Betrachtung kaum in die wunderliche Welt der kleinen Comicgöre passen die wirren Erase Errata nahezu perfekt. Dass sich die, seit dem letzten Album AT crystal palace zum Trio geschrumpfte Band aus Kalifornien dabei selber nicht allzu ernst nimmt, dürfte der kleinen Düsterprinzessin auch gut gefallen: Man spiele ganz bewusst die lächerlichste Musik, die man machen könne, ließ Sängerin Jenny Houston vor einigen Jahren vertauten. Und habe gerade daran den größten Spaß. Der ist nightlife, dem dritten Album der Band, auch tatsächlich anzuhören. „Cruising“ verfügt mit seiner eingängigen, fast kindlichen Hintergrundmelodie bei aller Lärmgewalt durchaus über tanzbaren Charakter, „Wasteland [In A …]“ mit seinem rohen, druckvollen Basslauf und Industrialeinwürfen versöhnt sogar kurzzeitig die Dead Kennedys mit den Einstürzenden Neubauten. Als elektro-punkiger Partyspan aber taugen Erase Errata noch lange nicht. Mögen sie musikalisch dieses Kriterium auch erfüllen, macht Sängerin Jenny Hoyston schnell klar, dass die Nähe zu Riot-Grrrls wie Le Tigre nicht nur in den elektronischen Einflüssen ihren Niederschlag gefunden hat. „Yes. I really got away with murder. manslaughter – all funded by my lax dollar“. heißt es in „Tax Dollar“. „Spend 20k on a tistening device – Wo, (he sound on the street really fascinates me.'“ in „Another Genius Idea From Our Government. Plakativ mag das sein, einfältig und platt aber noch lange nicht. Was sich wiederum auf das Album übertragen lässt: Bewegt sich dieses auch nicht auf allerhöchstem Niveau, äußerst unterhaltsam ist es allemal.