Enik

The Deepest Space Of Now

Brave And Dizzy/Membran (VÖ: 8.11.)

Der Eklektizismus des Münchner Post-Indie-Musikers verkommt nicht zur postmodernen Beliebigkeit.

Der gute alte Eklektizismus, mal Schimpfwort, mal geschätztes Kreativkonzept, feiert fröhliche Urständ in den Händen von Dominik Schäfer. Der Münchner, der sich als Musiker Enik nennt und schon mit Thomas D und Funkstörung gearbeitet, fürs Theater komponiert und Jazz gespielt hat, ignorierte schon immer Genregrenzen.

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Aber auf THE DEEPEST SPACE OF NOW, seinem vierten Studioalbum (wenn man den Soundtrack FIVE YEARS nicht mitzählt), gelingt es ihm, allen Songs eine eigene Handschrift zu geben. Ob „Echoes 1996“, der Tribut an den SCARY MONSTERS-Bowie, oder „Mr. Superglow“, ein Kinderlied mit einem arty stolpernden Beat, ob der gebrochen bollernde Electro-Pop von „True Mf“ oder der futuristisch knarzende Irgendwie-Blues von „Tin Cans“: alles klingt wie aus einem Guss.

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Doch dass die aufs Genre scheißende Gelassenheit nicht zur postmodernen Beliebigkeit verkommt, liegt vor allem daran, dass Enik jeden einzelnen Track mit unüberschaubar vielen Details – ein synkopierter Rhythmus da, ein atonales Störgeräusch dort, ein theatralischer Halleffekt, ein geisterhaftes Glockenspiel – ausstattet, die wie Widerhaken funktionieren: Bevor das Genre seine Regeln reklamieren kann, ist Enik wieder woanders, ein wenig näher bei sich.

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