Elvis Presley
From Nashville To Memphis: Essential 60s Masters
RCA/Sony Music 05.11.2010
Dieses Boxset beweist: John Lennon hatte wenig Ahnung von Elvis. Eine essenzielle Anschaffung.
John Lennons Verdikt, wonach „Elvis starb, als er zur Army ging“, ist natürlich barer Unfug. Zwar grimassierte der „King Of Rock’n’Roll“ nach der Rückkehr ins Zivilleben gerne in schauderhaft albernen Spielfilmchen, zwar verließ er – bildlich gesprochen – das Mississippi-Delta und näherte sich – buchstäblich – Las Vegas an. Doch fächerte er in dieser Zeit auch fraglos sein musikalisches Spektrum auf, absorbierte Gospel und Country & Western, transzendierte Schund und Schnulzen und verstand es dabei immer noch, cool zu rocken und lässig zu swingen.
Was sich anhand der lange vergriffenen, jetzt wiederveröffentlichten 5-CD-Box From Nashville To Memphis: The Essential 60’s Masters trefflich beweisen lässt. Die frühesten der hier versammelten 130 Studio-Aufnahmen wurden im März 1960 in Nashville mit alten Kämpfern wie Scotty Moore und DJ Fontana eingespielt, die jüngsten stammen aus den Memphis-Sessions im Februar 1969. Master Presley covert Bob Dylan („Tomorrow Is A Long Time“), die Beatles („Hey Jude“), Chuck Berry („Memphis Tennessee“), Ray Charles („What’d I Say“), Hank Snow („I’m Moving On“) und Don Gibson („I Can’t Stop Loving You“) und singt sich durch seine größten Hits der Dekade von „It’s Now Or Never“ bis „In The Ghetto“, von „Guitar Man“ bis „Suspicious Minds“.
Dazu gibt’s viele Fotos, alle wichtigen Aufnahmedaten, eine Diskografie und Linernotes vom Presley-Biografen Peter Guralnick. Für Fans also nichts Neues, für Einsteiger indes allemal eine lohnende, um nicht zu sagen: essenzielle Anschaffung.