Element of Crime

Morgens um vier

Vertigo/Universal (VÖ: 7.4.)

Der Chanson-Rock der Berliner steht mal wieder an den Wegscheiden der Liebe herum.

Eigentlich dürfte es keine Menschenseele mehr erstaunen und sei dennoch gleich vorweg genommen: Auch im 38. Jahr ihrer Historie halten Element of Crime sich selbst die Treue. Free Jazz, Acid House oder Reggaeton ertönen vielleicht im Wolkenkuckucksheim, aber nicht auf dieser Erde aus den Instrumenten von Sven Regener, Jakob Ilja und Richard Pappik. Abermals stehen die Protagonist*innen ihrer Stücke an den Wegscheiden der Liebe – sie sehnen, leiden, schmachten, träumen. Ihren Observationen des Alltags und bedröppelten Gedanken zu folgen, legt Balsam auf lädierte Herzen: „Die Erinnerung ist wie ein niedliches Reh, das beißt wie ein Hund und frisst wie ein Schwein“, heißt es etwa in „Was mein ist, ist auch dein“.

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Von lakonischen Versen und romantischen Bildern zehrt auch das wunderschöne Sehnsuchtslied „Dann kommst du wieder“. Sobald der Flieder die Bienen wieder verzaubert, kehrt auch die Liebste zurück, so das Kalkül der Duettpartner Sven Regener und Tobias Bamborschke (Isolation Berlin). Alles bleibt, wie es war: Wenn Melancholie die Schönheit im Traurigen meint, dann kommt nichts dieser Empfndung so nahe wie der durch Trompete und Akkordeon sublimierte Chanson-Rock von Element of Crime.