Elefant – Suntight Makes Me Paranoid

Die spinnen, die Amis: Statt endlich etwas Neues, Aufregendes zu erfinden, schauen sie immer nur zurück. Sei es Nu Metal. R’n’B oder Retro-Rock. Gelobt sei, was schon mal funktioniert hat und einfach nur wiederbelebt werden muss. Wobei dieser Trend immer seltsamere Züge annimmt. So bedienen sich Interpol ganz offensichtlich bei New Order und Joy Division, The Stills kopieren Echo & The Bunnymen, während Elefant die kompletten Mitt- bis Endachtziger verwursten. Das Quartett um den gebürtigen Argentinier Diego Garcia klingt mal wie die frühen U2. dann wie die späten Hüsker Du, kombiniert ein wenig Go-Betweens. The Cure, House Of Love und The Smiths. Eben harmoniesüchtiger Gitarrenpop, der ein bisschen quengelt und zerrt, dann honigsüß klebt und ab und zu mal richtig losrockt. Aber das doch eher selten. Am liebsten operieren die New Yorker nämlich im unauffälligen Midtempo und geben sich betont monoton und sphärisch. Mit netten Licks, dumpf treibenden Basslinien und Garcias emotionslosem Gesang, der oft vergeblich gegen die viel zu dichte Instrumentierung ankämpft. Dazu kommen Texte, die sich um Liebe, Lust und vor allem Verlust drehen. Wobei das Ganze so sachlich und distanziert rüberkommt, als würde sie das gar nicht tangieren. Also emotionale Inhalte ohne Emotionen, harmonische Musik ohne Suchtgefahr und Kantiges ohne Folgen eine komische Mischung.

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