Ein Leben für ein Leben – Von Paul Schrader, USA/Israel/Deutschland 2008

Paul Schrader ist schonungslos: Keine Seku nde gönnt er dem Publikum die Flucht ins Emotionale in seiner Verfilmung des Romans von Yoram Kaniuk über einen Holocaust-Überlebenden, der in einem Sanatorium in der Wüste Israels die Ordnung aushebelt, weil der Wahnsinn die einzige Normalität nach dem Massenmord sein kann. Schrader verweigert jede Weichheit, er fordert den Kopf des Zuschauers. Es geht ihm nicht um das Nachfühlen, sondern um das Verstehen, was das Ausradieren eines Volkes für die bedeutet, die dabei waren. Dass er dann doch einen Funken Hoffnung keimen lässt, ist ungewöhnlich für den Autor von TAXI DRIVER und RAGING BULL.. Dankbar ist man ihm dennoch.

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Start: 19. Februar