Eight Legs – Searching for a simple life

Die ironische Brechung gibt’s gleich am Anfang. Das Gejohle einer Mega-Festival-Crowd suggeriert den Beginn eines Livealbums. Noch über dem Jubel beginnt einer dieser heute wieder als zeitlos erachteten kleinen Punk-Pop-Songs, genau austariert an der Untergrenze zum Fußballstadion-Gegröle. Nach einer Minute und 18 Sekunden ist Schluss. Das nennen wir ökonomisch betriebene Standortbestimmung. Eight Legs, vier Buben aus Stratford-upon-Avon. Geburtsort von William Shakespeare und-vielleicht wichtiger fürdieZielgruppe-den Klaxons,spielen Punk-Pop und verfügen über eine hohe Mode-Affinität. Eight Legs durften für die Dior-Homme-Sommerkollektion den Laufsteg beschallen, zwängen ihre Spinnenbeine in schwarze Röhrenjeans, setzen sich doofe Hüte auf die Köpfe und posen wie die Deppen auf ihren Pressefotos. Diese crossmedialen Erfordernisse des Marktes außer Acht gelassen, bleibt unterm Strich ein hübsches kleines Punk-Pop-Album mit den richtigen Melodien, den richtigen Geschichten (aus dem „simple life“ natürlich) und den richtigen Einflüssen: The Clash, The Smiths. The Cure („Tell MeWhat Went Wrong“ ist der nie vermisste Outtake aus derFAiTH-Ära). Und weil das so ist, prophezeien wir Eight Legs dasselbe Schicksal wie den anderen großen Punk-Pop-Bands der vergangenen Jahre- The Others, The Paddingtons, The Holloways: Es wird sich kein Schwein für sie interessieren. VÖ: 1.2.

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