Eels With Strings – Live At Town Hall

Es läßt sich ja bekanntermaßen über viele Dinge streiten. Über Dinge musikalischer Art besonders. Warum Eels-Mastermind „E“ für seine „With-Strings-Tour gerade die Lieder ausgewählt hat, die auf seiner jüngsten Veröffentlichung zu hören sind, bleibt ungeklärt. Schieben wir es also einerseits auf die Auswahl speziell für ein akustisches Konzert mit Orchesterbegleitung und andererseits auf die künstlerische Freiheit. Und die hat „E“ weiß Gott und unangefochten. Das also nun auf die, wenn es sie überhaupt gibt, „Greatest Hits“ der Eels verzichtet werden muß, sollte dem Hörer wurscht sein.

EELS WITH STRINGS: LIVE AT TOWN HALL ist tief, intim, besonders. Daß Everett ein Ausnahmekünstler ist, bleibt außer Frage. Atemberaubende Melodien und eine unvergleichliche Stimme schaffen schon bei den ersten Tönen eine Atmosphäre, die schöner nur live-live sein könnte. Unbeachtete Lieder des Vorgänger-Doppelalbums BLINKING LIGHTS AND OTHER REVELATIONS wie „Blinking Lights (For Me)“ und „I’m Going To Stop Pretending That I Didnt Break Your Heart“ gewinnen durch Orchesterunterstützung und klingen in ihrer neuen Form noch viel besser. Daß „Climbing To The Moon‘ fehlt und sich der ein oder andere Hit („Flyswatter“, „Novocaine For The Soul“) am Ende in verzerrten Streichern verliert, fällt gar nicht mehr auf. Zu mitreißend, zu grandios ist dieses Livealbum und erzeugt, nicht zuletzt durch Everetts Vorgeschichte und das wunderbare „Bus Stop Boxer“, eine Gänsehaut, die es, ausgelöst durch musikalische Einwirkung, viel zu selten gibt. Ein Dokument, so ehrlich, schön und grotesk wie eine grauenhafte Liebe.

www.eelstheband.com