Eaqle*Seaqull – Eaqle*Seaqull

Eine kaum enden wollende und sollende, sanfte Orgel- und Klavier-Moritat. Die Klaustrophobie auskosten, eingeschlossen in einem Zimmer ohne Fenster im „Hotel California . Kurz erheben, wieder verharren. Kein Aufheben der Gegensätze, keine Möglichkeit, Schlüssel und Schloss zusammenzuführen.

„Lock And Key heißt der sechsminütige Opener des Debütalbums von Eagle*Seagull aus Lincoln, Nebraska. Ein Song, der seltsamste Assoziationen hervorruft. Und schon bei zahlreichen Hörern hervorgerufen hat, die dem US-Kleinstlabel Paper Garden jede der bisherigen Auflagen des Albums aus den Händen gerissen hat, wahrscheinlich weil Eagle’Seagull in der Lage sind, so viele [musikalische] Nerven treffen zu können. Einer der am häufigsten geäußerten ist der nicht völlig zu Unrecht gezogene Vergleich mit Arcade Fire. Während deren Verzweiflung sich allerdings immer Raum schafft und voller Euphorie nach draußen drängt, bleiben bei Eagle*Seagull die Türen fest geschlossen. Dass das Sextett das Album in einem Schlafzimmer eingespielt hat, ist wohl kein Zufall Und so taucht man in eine epische Welt ein, voller Konjunktive („Death Could Be At The Door“). Vergänglich – („Last Song“] und Unwegbarkeiten („Your Beauty Is A Knife I Turn On My Throat“). Selbst im äußerlich lässig trabenden „Hello, Never“ erkennt Sänger Eli Mardock: „I shut the door/ I beg for more/ And I’m going to live forever/ And I’m going to live forever/ Hello, never“. Der Umzug in „It Was A Lovely Parade“ kann nur ein trauernder sein, so einsam und traurig wie das Piano durch das Instrumental spukt, und auch das ungestüm nach vorne preschende „Photograph“ übt sich auf der Hälfte des Weges im majestätischen Rückzug. Weiter wein man mit diesem Album nicht. Und warum sollte man auch? VÖ: 15.9.