Duke Special – Songs From The Deep Forest :: Majestätische Momente; VÖ: 20.10.

„I don’t get those Pop Idolshows, euerybody knows that the good things take a little longer“, bemerkt Peter Wilson alias Duke Special in einem Anflug von Weisheit. Mit oberflächlichem Gedöns der Casting-Dämlacks habe er nichts zu tun, dafür sei er ein Mann mit viel zu ernsthaften künstlerischen Ambitionen. Schön, wie frank und frei er sich auf seinem Debütalbum diesbezüglich äußert. Man kannte den Kerl mit dem Allerweltsnamen bisher schließlich nicht, da ist jede Information über ihn hilfreich. Im ersten Moment glaubt man noch an eine Verwechslung, denn letztes Jahr gab es ja eine sehr gute Band namens The Duke Spirit. Das hier ist etwas anderes. Wilson hat es nicht mit Rock, sondern mit einer Art von Pop, an dem Girlanden funkeln. Einflüsse kommen aus der Operette, dem Vaudeville, der Kammermusik und dem Jazz. Stile, die nicht für Rock’n’Roll aus der Gosse stehen, von dem man dieser Tage so viel liest. Hier geht es um Kunst, Drama, ruhig auch um Kitsch und große Gefühle. Um Randy Newman meets Van Dyke Parks. Um eine heterosexuelle Version von The Magnetic Fields. Auf jeden Fall sollten Fans von The Divine Comedy keine Probleme mit dieser Platte haben (mit Neil Hannons Band tourt der Duke dieser Tage durch teutonische Lande). Hier haben wir es wirklich mit Musik für majestätische Momente zu tun, in denen man mit Stepptanzschritten über das Trottoir stolziert, sich mit der Freundin ein Brautkleid im Schaufenster ansieht und sie danach noch in ein Theater der Träume entfuhrt. Es ist Festtagspop, eingängig, schwelgerisch, erhaben. „Last Night 1 Nearly Died“ ist wohl der dramatischste Song mit Northern-Soul-Beat, den es je gegeben hat. Man höre außerdem „Freewheel“, lasse sich von der Melodie auf die Insel der Glückseligkeit führen und glaube wieder an das Gute im Menschen. Mit dieser Musik im Ohr kann der Winter ruhig kommen.

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