Duff McKagan
Der Guns N’Roses-Bassist auf eigenen Wegen. Anders als bei seinem ehemaligen Kollegen Izzy Stradlin kommt der Abschied von seiner einträglichen Hauptbeschäftigung für Duff McKagan allerdings nicht in Frage. Warum auch? BE-LIEVE IN ME bricht weder mit den grundlegenden Werten der rauhbeinigen Gunners, noch wurde McKagan durch die Arbeit an diesem Werk über Gebühr beansprucht.
.Während unserer Mammut-Tournee“, berichtet Duff, ,fand ich immer ein paar Stunden Zeit, um irgendwo ein Studio zu mieten und aufzunehmen, was ich gerade in petto hatte.“ Und genau dieses improvisatorische Moment ist der Lebensnerv seines sympathischen Alleingangs. Ein Album, das meist ohne Schliff auskommt, dafür aber erfreulich viel Frische und Energie verströmt. Dennoch haftet den Songs nichts sessionhaft Unperfektes an. Eher schon feiern sie auf BELIEVE IN ME die Stunde ihres Entstehens und zwar immer getreu dem Motto .Spielfreude Trumpf“.
Mit seinen Freunden Joe Mastrokalos (Gitarre), Teddy Andreadis (Keyboards) und Aaron Brooks (Schlagzeug) besorgte McKagan sich eine solide Rumpfband. Musiker, die ebenso druckvoll wie atmosphärisch dicht agieren können. „Believe In Me“, der Opener, entfesselt zügellose Kraft. Ein Sound, der Duffs Gunners-Wurzeln nicht verleugnen kann, durch Mastrokalos‘ ungebändigte Gitarre aber von Anfang an mit kantigem Profil überzeugt.
McKagan und Mastrokalos kennen sich seit zwölf Jahren und sammelten in unterschiedlichen Bands noch unterschiedlichere Live-Erfahrungen. Vor diesem Hintergrund ist denn auch ihr souverän gemeisterter Stilspagat zwischen elegischmelancholischen Songs wie „Man In The Meadow“ und funkensprühenden Klang-Explosionen wie „Fucked L)p Beyond Belief“ zu verstehen.
Das Demo zu „Fucked Up .. .* indes versetzte Gitarrengott Jeff Beck derart in Entzücken, daß er um sofortige Mitwirkung bei weiteren Arbeiten an diesem Song ersuchte. Der Bitte wurde stattgegeben. Aber ouch McKagans G&R-Kollege Slash und Universal-Genie Lenny Kravitz trugen zum Gelingen des Albums bei. Dem kraftvollen Rocker „The Majority“ allerdings, ein Song über die US-Tugendwächterin Tipper Gore, verleiht Gitarrist Joe Mastrokalos angemessenen Biß.
Der epische Track „10 Years“ — ein engmaschiges Rockwerk, das McKagan seiner ehemaligen High School gewidmet hat — verbindet die ungezügelte Kraft von „Majority“ mit einem einfallsreichen Arrangement und routiniert aufgebauten Spannungsbögen. In solchen Momenten spürt der Zuhörer dann deutlich, daß Duff McKagan musikalisch weit mehr zu bieten hat, als er bei Guns N‘ Roses zeigen darf. Schon allein aus diesem Grund verdient BELIEVE IN ME das Prädikat „hörenswert“.
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