Dry The River
Shallow Bed
RCA/Sony Music VÖ: 02.03.2012
Eine Band aus London, die pastorale Folk-Chöre mit bombastischem Rock versetzt und damit ein Ding für 2012 drehen will.
Von denen hier erzählt man sich in London schon seit 2010. Dry The River sind den klassischen Weg gegangen und haben sich zuerst über Singles empfohlen, von denen jetzt einige auf ihrem ersten Album enthalten sind. Exemplarisch sei die Hymne „New Ceremony“ genannt, die an den Gutgefühl-Pop aus der Coldplay-Schublade angelehnt ist. „Shine a little light / don’t wrestle with the night / don’t think about the future“, heißt es da. Das mit der Zeremonie stimmt, aber das mit dem Adjektiv neu sollte man nicht so ernst nehmen. Die Jungs aus dem Osten Londons kratzen sich einiges von dem zusammen, was viele Leute in letzter Zeit bewegt hat, und stellen es auf bombastisch große Füße. In „Animal Skins“ spielt die Rhythmusgruppe erst grimmig wie in einer Grunge-Grotte, dann kommt der von Sänger Peter Liddle angeführte mehrstimmige Gesang hinzu, der dem Ganzen eine pastorale Note gibt, die von den Fleet Foxes nicht weit entfernt liegt. Liddle, ein schon länger in England lebender Norweger, hatte es ursprünglich erst im Alleingang versucht, dann aber den damals obdachlosen Punk-Schlagzeuger Jon Warren und den klassisch ausgebildeten Geiger Will Harvey kennengelernt, sodass er doch eine Band beisammen hatte. Aufgenommen hat man in den USA im Studio von Peter Katis und thematisch orientiert man sich gerne an dem, was man vom Leben jenseits des Ozeans kennt („Bible Belt“). Hier sind große Ambitionen im Spiel. Key Tracks: „New Ceremony“, „History Book“, „The Chambers & The Valves“