Dream Wife
So When You Gonna…
Lucky Number/Rough Trade (VÖ: 3.7.)
Indie-Rock zwischen schön lärmenden Gitarren und Kylie-Zitaten.
Dream Wife klingen wie The B-52’s, wenn diese in den frühen 80ern die Kerle entmachtet hätten. Wie Sleeper und The Long Blondes, wenn Britpop seine weibliche Seite lustvoller hätte ausleben können. Kurz: Dream Wife machen vieles richtig.
AmazonNach dem sehr direkten Debüt vor zwei Jahren perfektionieren Sängerin Rakel Mjöll aus Island sowie Alice Go und Bella Podpadec aus London nun ihren femininen Ermächtigungs-Indie-Pop: „Sports!“ ist das Startkommando mit enormer Slogan-Dichte, die Single „Hasta La Vista“ zeigt, dass Dream Wife nicht nur Sprüche, sondern auch Songs zu bieten haben. Das Lied handelt von dem Moment, wenn man nach langer Konzertreise nach Hause kommt und sieht, dass das Leben dort nicht stillgestanden hat.
Eben noch umjubelte Band, jetzt Fremdkörper in der eigenen Community. Dream Wife haben ein Talent dafür, die Schattenseiten des Bandlebens zu beleuchten. Das gilt auch für „Homesick“, das mit lauten Gitarren an den Klang des Debüts erinnert, an Pionierinnen wie Veruca Salt, That Dog und Belly.
Die schrillen Schreie funktionieren zwar live besser als auf Platte, dafür zeigen Dream Wife auf einigen smart produzierten Popstücken, wozu sie in der Lage sind: „Temporary“ erinnert an Vampire Weekend und die vergessenen Elektro-Indie-Popper Dubstar. Dream Wife erreichen hier locker die Klasse des neuen Haim-Albums – und das kann man gar nicht hoch genug bewerten.