Doom & Gloom – Early Songs Of Angst And Disaster 1927-1945 :: Sampler & Compilations

Der zunehmend beschleunigte technische Fortschritt und damit einhergehend die in diesem Ausmaß bis dahin nicht gekannten sozialen Verwerfungen und Gewaltausbrüche lieferten vielen Songwritern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Stoff für ihre Lieder. Eine kompetent kommentierte Zusammenstellung dieser nicht nur im historischen Kontext hochinteressanten Protest- und Katastrophenlieder gab es bisher nicht. Mit Doom & Gloom, zusammengestellt und konzipiert von Christoph Wagner, liegt nun auf dem für seine Compilations geschätzten Münchener Label Trikont erstmals ein Album vor, das sich ausschließlich dieser thematisch sehr speziellen Songs annimmt. Die an Katastrophen nicht gerade arme erste Hälfte des vergangenen Jahrhunderts – Wagner konzentriert sich auf die Jahre 1927 bis 1945-hält genug interessantes Songmaterial bereit. Vor allem die Musiker der Blues- und Hillbilly-Szene wie Blind Willie Johnson („God Moves On The Water“), Roy Acuff & His Crazy Tennesseeans („Wreck On The Highway“) und Charlie Poole With The North Carolina Rambiers („Baltimore Fire“) nahmen kein Blatt vor den Mund, wenn es darum ging, die Schrecken der modernen Welt, von Eisenbahnunglücken über Schiffskatastrophen bis hin zu Flugzeugabstürzen oft drastisch zu schildern. Zudem spielte der Krieg mit Massenvernichtungswaffen in Songs wie „That Crazy War“ von Lulu Belle & Scotty, „The Dying Soldier“ von der Carter Family und „Off To War I’m Going“ von den Carolina Twins eine große Rolle. Die meisten Musiker schreckten dabei nicht davor zurück, in deutlichen Worten von den Katastrophen und dem Grauen des Krieges zu berichten und erwiesen sich so als zuverlässige „Seismographen ihrer Epoche“, wie Christoph Wagner im sehr informativen Begleittext zur CD ausführt.

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