Donderevo – Good Science/Friendly Gods

Mal rein vom praktischen Standpunkt aus betrachtet: Eine Band, die einige der besten Eigenschaften und die größten Hits von einem halben Dutzend wirklich großer Indie-Bands irgendwie aufgesaugt hat, wäre doch eine prima Sache. Man brauchte nicht mehr die Alben von Pavement, Yo La Tengo, Guided By Voices, von Pixies, Weezer und Ash aus den Regalen zu kramen, denn plötzlich wäre ja alles auf einer Platte. Außerdem: Nie würde allzu eindeutig werden, ob besagte Band all die goldglänzenden Indierock-Hymnen und bravourösen Di-di-di-dis und Casio-Sounds nur abgestaubt oder im Zustand heiliger Einfalt tatsächlich für sich erfunden hätte. So ein Haufen begnadeter Eklektiker kommt, pardon: käme natürlich aus England, schriebe seltsame Lyrics über Insekten, David-Bowie-Träume und darüber, wie man Sterne stiehlt. Auf der Homepage der Band könnte man etwas über die Zerstörung des Universums lesen, die Zukunft sähe danach rosig aus: Essen in Pillenform, Roboter-Polizisten, das Zusammenströmen aller abstrakten Gedanken. Nein, es wäre ausgesprochen gemein, wenn ich sagen würde, mit all dem haben Donderevo rein gar nichts zu tun, sie werden sich nur vor blöden Fragen genau damit schützen wollen. Odervor dem nächsten Album ein paar Sterne stehlen und irgendwo im AU verglühen. Aber es bleibt: eine phantasmagorische Auswuchtung ins Konjunktivische. Eine schwer vorstellbare Band.