Don Byron – Do The Boomerang

Klarinettist Don Byron ist ein Überraschungstäter. Während sich seine Kollegen vorrangig zwischen Jazz-Standards und neu definiertem Modern Jazz bewegen, haben seine Alben immer auch etwas von einer Diagnose der eigenen musikalischen Sozialisation. Dazu gehörten Klezmer-Sounds, Robert Schumann und Calypso-Rhythmen. Auf dem Plattenteller des Teenies Byron müssen aber auch die Scheiben von Junior Walker heißgelaufen sein. Von jenem Saxofonisten und Sänger, der in der Motown-Bewegung mit Pop-Hits wie“.Shotgun“ und „What Does It Take To Win Your Love“ ein Wörtchen mitgeredet hat. Vor diesem 1995 verstorbenen Gute-Laune-Musiker hat jetzt Byron ein buntes Huldigungsbouquet ausgebreitet, für das sich ab sofort auch in allen Partykellern ein Platz finden wird. Und weil Byron die Originale noch so unverfälscht im Ohr hatte, musste er bei den Arrangements nur auf den Groove und den Soul achten. Was ihm gelungen ist. Allein“.Sholgun‘, mit dem ..Junior Walker 1965 an die Spitze der R’n’B-Charts kletterte, ist eine wahre Wuchtbrumme, was Funkyness und sexy Gitarren-Licksä la Prince angeht. Hier entpuppen sich Byrons Musiker als quicklebendige Nachlassverwalter, die auch in James Browns „There It Is“ das Parkett in deftige Schwingungen versetzen. Das geht auf das Konto von Gitarrist David Gilmore, der glühenden Hammond-Orgel-Künste George Colligans und der beiden Black-Power-Sänger Chris Thomas King und Dean Bowman. Und Don Byron? Er zeigt sich als ideenstiftender Teamplayer, der sogar als Saxofonist derart überrascht, dass sich Maceo Parker über eine Umschulung Gedanken machen sollte.

www.donbyron.com ‚