Doctor Rockit – The Unnecessary History Of Doctor Rockit
Beschränkung war noch nie das Ding von Matthew Herbert; der Mann hat immer mehr als zwei Hasen auf einmal gejagt. Und zwischen Schaltkreisen und Lötstellen unterschiedlicher Elektro-Provenienz war er sowieso immer unterwegs- Nun aber ist innehalten angesagt. Mal rechts ranfahren und zurückschauen. Aufs eigene Werk und Wirken. THE UNNECESSARY HISTORY OF DOCTOR rockit heißt die musikalische Rückblende von Matthew Herbert auf sein künstlerisches Alter Ego Doctor Rockit, und sie macht klipp und klar: mit waschen, schneiden, Beats selber föhnen kennt er sich verdammt gut aus. Die minimalen Verschiebungen und schönen Schabereien am Soundgerüst in „Cameras And Rocks “ zum Beispiel beweisen: Einer wie Matthew Herbert lässt sich den Schinken nicht vom Toast nehmen. Schon gar nicht, wenn er ihn vorher selber draufgelegt hat. „Veselka’s Diner“ zeigt ganz vorzüglich, wie der Doktor der elektronischen Musik an Juwelen für die nächtliche Tanzflurbevölkerung schnitzt. Recht hübsch ist das, wie sich peu ä peu ein Instrument ans andere kuschelt. Und dann ist da natürlich sein alles andere als heimlicher Hit“.Cafe De Flore“. Dazu kann man am Anfang Nackengymnastik machen, bevor anschwellende Lieblich-Melodien einen flotten Abstecher in die Hüftschule nötig machen. All das könnte noch ewig oder zumindest ein Weilchen so weitergehen, aber als Doctor Rockit hat der Maestro keinen Feez mehr. Und so drücken wir uns eine Träne aus dem Knopfloch und setzen auf das, was uns das beigelügte Informationsblatt wissen lässt: „Doctor Rockit is survived by two brothers, the angry young man of the fomily: Radioboy and Mr. Matthew Herbert.“ Ende des Kondolenzschreibens.
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