DJ Krush – Jaku

Krush ist ein Entdecker der Möglichkeiten. Das geht bei ihm manchmal so weit, dass Samples und Effekte straight into abstraktes Chaos münden, jaku ist weniger abstrakt als die früheren Arbeiten des Japaners, aber nicht weniger aufregend. „Road To Nowhere“ zum Beispiel, in dem düstere Streicher über einen verschleppten Beat wandern – früher hättest du TripHop dazu gesagt – erfindet die elektronische Musik nicht neu, ist aber ganz große Kunst. Hier geht es um Atmosphären, um die Erforschung von Klangräumen, jaku ist durchzogen von ambienten Strukturen, in die Krush fernöstliche Instrumentierung verwebt – eine „Technik“, die er vielleicht bei seinen diversen Zusammenarbeiten mit Bill Laswell gelernt hat – aber immer wieder Verweise in Richtung der europäischen Kunstmusik gibt. Und wo ist der HipHop? Die Beteiligung von Mr. Lif und Aesop Rock aus der Def-Jux-Posse ist zumindest ein Signal in diese Richtung. Krush kann viel, aber er übertreibt es auf jaku nicht in der Wahl der Ausdrucksmittel. Und das ist vielleicht die größte Kunst von allen.