Diverse – We Love The Pirates – Charting The Big „L“ Fab 90
Wir schreiben das Jahr 1964: Pop explodiert, London ist das Zentrum – und die gute alte Tante BBC schläft. Die neue Musik findet im Monopolradio der Insel so gut wie nicht statt. Leichte Muse reicht der königliche Sender seinem Publikum nur in geringstmöglicher Dosis – für die hippen Fans der Beatles, Stones, Kinks und Who ungefähr so aufregend wie eingeschlafene Füße. Es ist die Stunde der Piratensender. Sie nutzen eine Gesetzeslücke und machen sich daran, das brachliegende Pop-Terrain mit allem zu beackern, was Volkes Ohren begehren. Zu den erfolgreichsten von ihnen gehört Radio London. Bis 1967, als die britische Regierung den Sendern die gesetzliche Grundlage entzieht, findet hier das statt, was man unter Popkultur versteht. Und vieles davon ist auf diesem amüsanten Doppeldecker zu hören: die großen Hits wie „Tired Of Waiting ForYou“ von den Kinks, Donovans „Universal Soldier“. Davis Garricks „Dear Mrs. Applebee“ und Chris Farlowes Stones-Adaption „Out Of Time“; dazu Tageshits und Obskures „I Dig Everything“ von David Bowie, „Nowhere Man“ von The Settiers, „We Love The Pirates“ von The Roaring 6O’s, ein Protest-Song gegen die Schließung der Piratensenderl. Zwischen die Tracks montiert und das macht den eigentlichen Reiz von we love the pirates – sind sage und schreibe 90 verschiedene Jingles, die als Station-IDs schon damals wichtiger Programmbestandteil waren. Der Effekt beim Durchhören ist der einer Zeitreise: Schließen Sie die Augen und beamen Sie sich mitten ins swingende London, mit einem Transistorradio am Ohr – listening to „wonderful Radio London“
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