Diverse

Standing At The Gates – The Songs Of Nada Surf’s Let Go 

Mardev Records/Broken Silence 

Früh-Nuller-Konsens-Indie mal mehr, mal weniger originell interpretiert. 

Nada Surf waren eigentlich schon abgeschrieben, als 2002 dieses Album erschien: Mit „Popular“ hatten die New Yorker 1996 zwar einen MTV-Hit, auch das zugehörige Album HIGH/LOW verkaufte sich halbwegs ordentlich. Der Nachfolger THE PROXIMITY EFFECT wurde hingegen zum Problemkind: In den USA weigerte sich das Label Elektra, die Platte überhaupt zu veröffentlichen und ließ den Vertrag mit der Band auslaufen. Eigenartig, dass so eine an sich ja eher unangenehme Situation dann zu einem so harmoniereichen Album führte: LET GO ist dank Songs wie „Blonde On Blonde“, „The Way You Wear Your Head“ und „Inside Of Love“ sicher die wichtigste Arbeit der Band.

Über den Mehrwert vorliegender Neuinterpretation durch befreundete und geschätzte Künstler kann man indes streiten, denn die Qualität der Nada-Surf-Songs liegt doch in einer Hymnenhaftigkeit, die nicht viele Brüche zulässt. Und so wird zwar an den Reglern und Effektgeräten gedreht, wird ab und an das Instrumentale ordentlich angeschliffen und durchgewirbelt und sogar als Versuchsanordnung gestaltet („Blizzard Of ’77“ vom Manchester Orchestra). Doch meist bleibt der Gesang nah an dem von Matthew Caws, sodass die Versionen am spannendsten sind, die von ohnehin profilierten Vokalisten stammen: Ed Harcourt croont die „Fruit Fly“ zum Hall eines Klaviers und mit einer angenehmen Sommerabend-Müdigkeit, lässt aber dort, wo’s bei Nada Surf, Verzeihung, „rockig“ wird, das große Orchester hinein in den Song, was ihm sehr gut steht. Aimee Mann dunkelt ihr „Paper Boat“ ebenfalls ab, schichtet aber filigraner. Andere Versionen, etwa Rogue Waves „Blonde On Blonde“ führen hingegen zu keinerlei Erkenntnisgewinn.  

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