Diverse – Psychedelia – The Ultimate Anthology

Den Anfang macht Chris Farlowe. Und wie das damals, in den guten alten Zeiten vor dem großen Showbiz-Overkill noch Sitte war, schert er sich einen Dreck um irgendwelche Kameras, die im Studio aufgebaut sind, um Farlowe und Atomic Rooster mit dem Song „Black Snake“ zu filmen. Der Mann beißt herzhaft in sein Butterbrot, kaut, während die Band das Intro spielt, schluckt und lässt alsdann seine Bluesrock-Röhre vernehmen. Bemerkenswert und angenehm unprätentiös das Ganze. So auch die meisten anderen Clips. Wir sehen verdiente Pioniere der etwas abgedrehteren Rockvariante, zum Beispiel die legendäre Bonzo Dog Doh Dah Band („Here Comes The Equestrian Statue“] mit Sänger Viv Stanshall, passend auf einem Schaukelpferd platziert. Oder den jungen Roger Chapman mit seiner hochtalentierten Family („Strange Band“) und Curved Air beim ausufernden „Vivatdi“ -Violinenausflug mit dem virtuosen Darryl. Way. Dazu gibt’s einen Clip mit U.F.O.. die einen knackigen „Boogie“ veranstalten lange bevor sie zum Flagschiff des lauten, aber wenig gehaltvollen Hardrocks mutierten. Zwischendurch eine im Begleittext der DVD leider verschwiegene Performance der frühen Amon Düül, plus eine wohl aus den späten 70ern, wenn nicht noch später datierende Aufnahme von Nektar („Nelly The Elephant“) und, optisches Schmankerl, ein burleskes „Radio Gnome“ der französischen Avantgarde-Rocker Gong. Weitere hier zu Ehren kommende Helden aus dieser Frühsiebziger-Blütezeit des Progrock: Hawkwind, Lucifer’s Friend, Soft Machine und Van der Graaf Generator. All dies ist kommentarlos aneinandergereiht. Zwar gibt es die üblichen Sound-Optionen (DTS 5.1., Dolby Stereo], jedoch weder nähere Angaben zu Herkunft und Datierung der Clips noch Infos zu den Bands und der jeweiligen Besetzung noch diskographische Angaben. Ein Produkt fürs Midprice-Segment.

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