Diverse – Impulsive! – Unmixed & Revotutionary Jazz Reworked

Obwohl das amerikanische Impulse-Label J von den frühen 60er Jahren an die Mikrofone stets am Puls der Avantgarde hatte, versorgte das Label mit den Kult-Alben von John Coltrane bis hin zu Archie Shepp nicht nur die Jazz-Intelligenzija. Es durfte sich auf Impulse darüber hinaus auf hohem Niveau amüsiert werden, wenn die Dizzy Gillespies und Chico Hamiltons mit lateinamerikanischen Sessions aufwarteten. Der Griff ins Impulse-Archiv fiel daher nicht schwer, um zehn exemplarische Stücke herauszufiltern, die man DJs und sonstigen Remix-Künstlernvordie Finger werfen konnte. Aber wie es eben bei solchen Arten von musikalischer Vergangenheitsaufbereitung mittlerweile Standard ist, lehnen sieh selbst HipHop-Produzenten wie RZA (Wu-Tang Clan) bei ihren Neubearbeitungen nicht mehr ganz so weit aus dem Fenster, daß man vor lauter Staunen vor den muskelbepackten Beats nicht mehr rauskommen würde. Da wird eher Charles Mingus‘ „II B.S.‘ zum schlabbernd-coolen NuJazz, ist Dizzy Gillespies Dauerbrenner „Swing Low, Swing Cadillac“ von dem italienischem House-Experten Gerardo Frisina mehr mit tumben Acid-Jazz-Groove unterlegt worden. Das geht gut die Beine. Immerhin. Was gleichfalls für die Verbrüderung von Archie Shepps magmaheißem „Attica Blues“ und den dampfenden Motown-HipHopiaden von Chief Xcel gilt und für den Fusion-Jazz des ungarischen Gitarristen Gabor Szabö. dem sich Prefuse 73 mit prismatischem Techno-Geklicker annähert. Den Tiefpunkt erreicht dagegen das amerikanische Kollektiv Telefon Tel-Aviv mit einer schmierig streicherorchestralen Ambient-Version von Oliver Nelsons „Stolen Moments“. Wenigstens gibt es das Original auch da unangetastet auf dem Unmixed-Album.

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