Diverse :: Future Bass

Soul Jazz/Indigo

Dubstep: Der Versuch einer Standortbestimmung nach Techno und Grime

Dass mit dem Label Dubstep kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist, haben auch die Macher von Soul Jazz Records erkannt. Die neue Zusammenstellung der Londoner nennt sich deshalb schlicht und erhobenen Hauptes FUTURE BASS. Darauf versammelt sind 13 exklusiv für dieses Album produzierte Tracks, deren kleinster gemeinsamer Nenner das Wörtchen „Post“ sein könnte: Was passiert gerade nach Minimal Techno, nach House und Glitch, wie klingen die Enkel von Jungle und Grime? Im einzelnen tut sich Großes, im Großen und Ganzen ist keine relevante Entwicklung zu vernehmen. Absolutes Highlight ist der Gamelan-Techno von Four Tet, im Track „Nothing To See“ gehen Jazz-Percussion, Sub-Bässe und Marimba eine kosmische Verbindung ein, die das Etikett „Future Music“ ausnahmsweise einmal verdient. Kevin Martin (The Bug) und Hitomi (King Midas Sound) spielen in ihrem neuem Projekt Black Chow die Bassmusik ganz verdienstvoll ein paar Meter zum Soul zurück, Ginz steuert einen extrem fetten, leicht verlangsamten Electro-Funk-Track bei, der von ein paar quietschenden Dream-Pop-Synthies sehr effektiv gebrochen wird. Hin und wieder aber klingt das hier auch viel zu sehr nach elektronischer Auftragsmusik, die sich in Sound-Anordnungen und Verfremdungen erschöpft. FUTURE BASS bleibt der Versuch einer Standortbestimmung elektronischer Musik auf Bass-Basis. Dem Album wird auch eine Auswahl von 12-Inches folgen, mit weiteren exklusiven Tracks der hier vertretenen Künstler.

www.souljazzrecords.co.uk