Diverse

Ed Rec 100

Because/Warner

Dix ans après: Die Rock-Pop-Electro-Bratzen machen immer noch Musik.

14 Jahre, 100 Releases – das ist ein ordentlicher Zwischenstand für das erst kleine Liebhaber-French-House- und dann sehr große Justice-Electro-Clash-Hype-Label von Pedro Winter, der Ed Banger nach der Jahrtausendwende aus dem Boden stampfte, als er noch ­Manager von Daft Punk war. Zum Doppel-Null-Jubiläum hat Winter für die erste Compilation seit 2013 bei seiner Label-Familie 17 neue Tracks zusammengetragen: Mr. Oizo und Sebastian sind dabei, genau wie Breakbot, Cassius, Krazy Baldhead und Boys Noize mit dem Remix eines Tracks vom letzten Justice-Album („Randy“). Und wenn man sich den Old-School-Electro der Stücke so anhört, dann funktionieren sie als Teil der retrospektiven Dance-Music-Abteilung auch 2017 noch gut.

Gleichzeitig kommt es einem beim Hören der schrillen, rauschenden, zwischen Industrial und Pop-Rock rausgeschossenen Synthies vor, als wäre es viel länger her: aber es sind nicht einmal zehn Jahre vergangen, seit Ed Banger als der heiße Scheiß galt. Viel hat sich am Sound seitdem nicht geändert, außer vielleicht, dass er ein bisschen weniger bratzig und rockig geworden ist. „Same Players, Dance Again“ steht passenderweise als Bedienungsanleitung auf einem kleinen roten Banner des Covers von ED REC 100. Wie es Tradition ist, gehört das Intro Mr. Oizo, der seinen fragmentierten House-Kicks über die in französischem Akzent gerappten Platten-Credits ausbreitet. Danach beginnt wie schon auf der letzten Compilation eine bassbrummende Electro-Parade mit mal sehr guten und dann wieder sehr drögen Stücken. Pedro Winter selbst gelingt als Busy P zusammen mit Soulsänger Mayer Hawthorne die schöne Electro-Funk-Single „Genie“, die mit ihren schwirrenden Synthie-Arpeggien ein wenig an „I Feel It Coming“, die aktuelle Single von The Weeknd, und Daft Punk, denken lässt. Der Rest ist so, wie man es von Ed Banger erwartet: Mal gibt es Acid-Geblubber, mal entspannt Kosmisches, mal verzerrte Disco-Tunes, Funkrock und Italo-Disco-Attitüden.

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