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CONGO FUNK! SOUND MADNESS FROM THE SHORES OF THE MIGHTY CONGO RIVERS
Analog Africa (VÖ: 5.4.)
Hier geht’s auch um James Brown: Wie Kongo-Rumba, US-Funk und -Rock zusammenkamen.
Es waren ausgerechnet Box-Promoter Don King und Diktator Mobutu Sese Seko, die einen wenn auch nicht intendierten, aber doch greifbaren Anstoß dazu gaben, dass eine jungen Szene von Musiker:innen im damaligen Zaire eine Art Aufbruchserlebnis haben durfte. Der Promoter kassierte vom Diktator einegigantische Summe, mit der er die Box Champions Muhammad Ali und George Foreman fürs spätere Jahrhundertereignis ködern konnte, der autoritäre Staat erhielt im Gegenzug eine riesige Werbeshow.
Die 14 Tracks halten einen faszinierenden Um- und Aufschwung fest
Der „Rumble In The Jungle“ (1974) hatte auch einen musikalischen Vorlauf, auf einem dreitägigen Festival namens „Zaire 74“ traten James Brown und andere Afroamerikaner:innen nebst Künstlern vom afrikanischen Kontinent auf, u.a. auch das Orchestre OK Jazz. Speziell Browns Auftritt soll einen immensen Eindruck bei denjenigen hinterlassen haben, deren Musiker- und Bandgeschichte gerade im Werden war, Funk- und Rock Sounds durften Einzug halten.
Die 14 Tracks hier halten diesen faszinierenden Um- und Aufschwung fest, die schon seit den Fünfzigern existierenden OK-Jazzer sind mit einem scharf gespielten „Soulfire“ vertreten, das eigens für James Brown hätte gebaut sein können. Die Musik auf CONGO FUNK! geht weit über das Kinshasa-Programm von 1974 hinaus, lässt Einflüsse des nigerianischen Afrobeat nach Machart von Fela Kuti und Tony Allen erkennen, umkreist klassische Blues-Themen und deutet hier und da eine Hinwendung zum Psychedelischen an. Die Ausstattung des Albums ist, wie immer beim Label Analog Africa, großartig: Die Doppel-LP erscheint mit 16-seitigem Booklet und Poster.
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