Disco Ensemble – Magic Recoveries

Dass ein straightes Punk/Emo-Album wie Magic recoveries noch immer alle Daseinsberechtigung hat, ist kein Zufall. Schließlich kann man sich kaum erinnern, dass in jüngster Vergangenheit aus Europa derartige Hits wie „Bad Luck Charm“ und der Titelsong zum Abtanzen einluden. Denn der Mix zwischen catchy Tanzbarkeit und stilechter Nietenhärte gelingt dem Quartett außerordentlich gut. Da stört es auch kaum, dass das neue Album exakt das richtig macht, was schon beim Vorgänger nicht schlecht funktioniert hat. Nur dass dieses Mal die Schwächen von einst sogar noch geschickt umschifft werden konnten. Nicht zuletzt ist das auch das Verdienst von Frontmann Miika Koivisto, welcher nun mehr als nu r die passenden Shouts zu den stakkatoartigen Post-Hardcore-Riffs liefert und auch tatsächlich singt. Was der Band allgemein um einiges besser zu Gesicht steht und den Sound insgesamt als reifer und weniger anbiedernd erscheinen lässt. Da darf dann auch einmal ein Piano mit Moll-Akkorden herhalten. Aber trotzdem kommt man auch beim neuen Album der Finnen nicht darum herum, zu erwähnen, dass nicht alles Gold ist,was glänzt. Ist der nicht neue Versuch, eine Melange aus Wave mit Emo-Überbau zu erzeugen, auch geglückt, sei erneut die Frage nach den Synthies aufgeworfen, die zwar nun spärlicher eingesetzt werden, aber noch immer wie aus den Nintendo-Studios der 80er klingen. Vielleicht nur ein Schönheitsfehler, aber durchaus ein nerviger. VÖ.9.5.

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