Die Stadt der Blinden von Fernando Mereilles. USA 2008 :: Start: 23.10.

Nobelpreisträger ins Kino, Blindheitfür die Welt.

1995 veröffentlichte der Nobelpreisträger Jose Saramago seinen Roman Die Stadt der blinden, eine Parabel, festgemacht an einem apokalyptischen Szenario über ein Virus, das der gesamten Menschheit (bis auf einer Frau) das Augenlicht raubt. Das ist die Art von Roman, die man als „unverfilmbar“ bezeichnet. Wenn man Fernando Mereilles’Verfilmung sieht, weiß man auch, warum. Wicht weil sie misslungen wäre, sondern weil die Bilder all das festlegen, was im Roman nebulös bleibt, weil der beispielhafte Charakter verloren geht. Wenn man sich damit anfreunden kann, ist es allemal ein kraftvoller Film, weniger unmittelbar als Mereilles‘ Vorgänger der ewige Gärtner, aber beseelt von der gleichen Wut über Ungerechtigkeit in einer Welt, die in Schräglage geraten ist. Es ist nicht immer schön anzusehen, was die Menschen sich hier antun, in Gefangenschaft, sich selbst ausgeliefert.Eine intensive Erinnerung daran, wie ausgesprochen dünn die Zivilisationsdecke ist. Wer blind ist, kann sie ohnehin nicht sehen.

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