Die Passion Christi
Einst ließ Ingmar Bergman seinen verkrüppelten Messdiener in licht im winter feststellen, dass es nicht die körperlichen Qualen Jesu gewesen sein können, die ihn zur Galeonsfigur der Christen werden ließen, sondern die Pein der Erkenntnis, dass der Mensch völlig allein ist. Mel Gibson will von dieser gottlosen Haltung nichts wissen. Sein Blick auf den Kreuzgang ist tiefstes Oberammergau, ein Bilderrausch aus Blut, Schweiß und Tränen, nachgerade fetischistisch und fundamentalistisch in seiner starren Obsession, jeden in die Gliedmaßen getriebenen Nagel, jedes zugefügte Schmerzendetail festzuhalten – und auf genau das festzunageln. Ein Jesus-Video wie aus einer vergangenen [und vergessen gehofften Zeit, zweifellos und leidenschaftlich gedreht, aber auch so rückschrittlich und pervers, dass man sich nach dieser Erfahrung erstmal wieder mit das leben des brian wird aufrichten müssen.
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