Die Fremde in dir

Willkommen zu den lustigen Selbstjustiz-Wochen im Herbst: Vierzehn Tage nach Death Sentence sind die Straßen von New York einmal mehr nicht sicher, weil mal wieder und weiterhin blutrünstiges Gesindel und entschlossene Vigilanten ihrem inneren Travis Bickle Zucker geben. Der Clou von Neil Jordans beinahe absurdem Eintrag ins Genrebuch besteht nun darin, dass es hier eine Frau ist, die Rache übt für erlittenen Verlustschmerz- und zwar mit einer Unerbittlichkeit, wie sie zuletzt vor einem Vierteljahrhundert Sondra Locke im vierten Dirty Harry an den Tag legte. Charles Bronson, der alte Racheengel, würde wohl den Hut davor ziehen, wie die ideal besetzte Jodie Foster (die ja vor gut 30 Jahren ihre eigenen Erfahrungen mit Travis Bickle höchstpersönlich machte) in einer Variation ihrer Rollen in Flightplan und Angeklagt hier „Abschaum“ beseitigt. Das hat die nötige Härte, aber anders als der straighte Death Sentence eben auch eine fast schon ironisch distanzierte Brechung, die vor allem an Point Blank denken lässt. Denn eigentlich will Jodie ja nur ihren Hund zurück.

Mit Jodie Foster, Terrence Howard u.a.

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