Destroyer

DAN’S BOOGIE

Merge Records/Cargo (VÖ: 28.3.)

Der Softpop-Experimentalist mit seinem nächsten Täuschungsmanöver – aber doch ohne Boogie.

Wenn Dan Bejar uns einen Boogie verspricht, so darf man vieles erwarten – nur nicht das, für was das Wörtchen Boogie steht. Und so hat DAN’S BOOGIE denn auch weder etwas mit dem Klavier-Stil nach Blues-Schema zu tun, den man als Boogie-Woogie kennt, noch irgendwas mit Swing und Tanzmusik. Eins zu eins, das wäre für den Kanadier, der seit seinem Durchbruchsalbum KAPUTT neben Ausfügen Richtung Disco (LABYRINTHITIS) und New Wave à la New Order (KEN) vor allem sämtliche Soft- und Sophisticated-Pop-Lehren zwischen Bowie und Ferry in sein opulentes Destroyer-Universum voller Bläser, Streicher und Synthies überführt hat, dann doch zu billig.

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Für ihn ist der Boogie vielmehr etwas, das ihn an „Spionagearbeit und Doppelagenten“ denken lässt, an „ein Täuschungsmanöver, einen Betrug, der nicht ganz funktioniert“, wie er im Pressetext erzählt. Das ist für diesen Meister der textlichen Ungreifbarkeit angemessen kryptisch formuliert – und womöglich auch schon wieder ein Täuschungsmanöver.

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Gewiss ist jedenfalls, dass Bejar hier seinen künstlerischen Lauf weiter fortsetzt. Mit Songs wie der dubbig verhallten Eighties-Nummer „Bologna“, für die er sich mit Simone Schmidt aka Fiver erstmals eine Gastsängerin dazuholt; mit einem zart und luftig kreiselnden Harfen-Epos wie „Cataract Time“, das am Saxofon in erlesenste Wohlklangssphären befördert wird; oder mit dem kraftvollen psychedelischen Brecher „Sun Meet Snow“, der dieses vielgestaltige Album dann doch noch mit Fragmenten von etwas versieht, das man guten Gewissens als Boogie(-Woogie) bezeichnen darf.

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