Der Musik-Instinkt

Was beim Musikhören in unserem Kopf passiert – erklärt von einem Musikproduzenten und Hirnforscher So zieml ich jeder, dem Musik etwas bedeutet, dürfte sich Fragen wie diese schon gestellt haben: Warum bewegt mich Musik so? Warum kann sie mich zu Tränen rühren, aufputschen oder beruhigen? Woher kommt es überhaupt, dass wir so etwas wie „Musik“ empfinden und nicht bloß eine Abfolge von Geräuschen? Dass Musik Menschen tiefste emotionale Erfahrungen vermitteln kann, ist auch akademisch längst unumstritten und so hat der ehemalige Pop-Produzent und heutige Neurowissenschaftler Levitin sein Buch „Die Wissenschaft einer menschlichen Leidenschaft“ untertitelt. Darin schlägt er Brücken zwischen Neurologie, Kognitionspsychologie, Philosophie und Musikwissenschaft, um zu erklären, was beim Musikhören in unserem Gehirn eigentlich vor sich geht. Über weite Strecken liest sich das nicht nur informativ, sondern auch durchaus unterhaltsam, weil Levitin aus dem weiten Feld von Metal bis Klassik stets die richtigen, anschaulichsten Musikbeispiele parat hat und weil in der englischsprachigen Welt von Wissenschaftlern ohnehin ein anschaulicher Stil erwartet wird. Am Ende bleibt einem neben mancher Einsicht nicht zuletzt das Staunen über den faszinierend leistungsfähigen Mega-Computer namens „Gehirn“ – und immer noch eine Portion Restgeheimnis, was die Magie der Musik anbelangt. Das ist ja vielleicht auch gut so.