Department Of Eagles :: In Ear Park

Mit Kurs auf das Mothership Grizzly Bear: Daniel Rossen und Fred Nicolaus nähern sich einer folkinformierten Form von Psychedelic Pop.

Ist das schon das neue Grizzly-Bear-Album? Nicht ganz, oder soll man sagen, auf eine gewisse Art doch. ja. Die Grizzly-Bear-Fangemeinde wird die Ohren in dem Moment gespitzt haben, da die ersten beiden Tracks der neuen Department-Of-Eagles-Platte im Netz standen. Department Of Eagles, das war einmal ein Studentenbuden-LoFi-Projekt, vor acht Jahren von Fred Nicolausund Daniel Rossen mit ein paar alten Mikros und gesammelten Samples ins Leben gerufen. Als Gitarrist und Songwriter ist Daniel Rossen mit Grizzly Bear inzwischen in die Liga der most tuanted bands aufgestiegen. Auftritt bei David Letterman inklusive. Im kleineren Rahmen der Department Of Eagles behaupteter, wenn auch mit größeren Pausen, sein Faible für die Freuden der Zweisamkeit. Die elf Songs, die über mehrere Jahre hinweg entstanden sind, bedeuten einen großen Entwicklungsschritt für das Duo Rossen/Nicolaus; sie drängen mit aller Macht hinaus aus dem LoFi-Rahmen und nähern sich einer Idee von Psychedelic Pop an. Mit Kurs auf das Mothership Grizzly Bear, keine Frage, in ear park ist ein dramatisches Liederalbum mit singenden Streichern und Melodien aus dem Fundus des Novelty-Pop geworden, es schaukelt in Sphären, die der durchschnittliche Rock- und Popmusiker nur vom Hörensagen kennt. Rossen und Nicolaus lassen gängige Folk-Muster und alles, was die Vorsilben „Freak“ und „New Weird“ trägt, links liegen und stolpern durch ein leicht nostalgisch angehauchtes Universum, in dem es wahre Rantaten zu entdecken gibt. Die schon länger im Internet kursierende Single „No One Does lt“ hört sich an, als hätte Van Dyke Parks einen Motown-Schlager aufgenommen-mit hörbarer Schlagseite. Es gibt immer wieder Momente in diesen schwärmerischen, schwelgenden Liedern, in denen Rossen und Nicolaus von der Spur kommen, nur um kurz darauf in waghalsigen kurven wieder den Weg zum Zentrum zu finden. Zurück zur Eingangsfrage. Grizzly-Bear-Drummer Christopher Bear sitzt für die Kollegen am Schlagzeug. Chris Taylor, Ex-Nachbar der Studenten-WC Rossen/Nicolaus und Chef-Elektroniker von Grizzly Bear, hat Bass und Hörn gespielt und produziert. Wenn das die neue Grizzly-Bear-Platte wäre, würden wir schon in Jubel ausbrechen. Weil sie es aber nicht ist, liegt die Latte jetzt sehr, sehr hoch.