Deep Purple :: Live In Concert 72/73

Hardrock, der die Welt bewegte. So vor 30,35 Jahren.

Sieht man, was aus dieser Band heute geworden ist, kann man nur weinen. Darüber, daß Deep Purple nicht die Größe hatten, Adios zu sagen. 1976, als sich Ersatzgitarrist Tommy Bolin ins Jenseits gespritzt hatte. Und man kann hoffen, daß derlei Altersstarrsinn einmal an einem vorübergehen möge. Das Festhalten an angejahrten Rezepten, obwohl die Zutaten längst vergammelt sind. Das würdelose Ringen um ewige Jugend. Sieht man, wie gut diese Band einmal war, wird der Schmerz sogar noch größer. Auch wenn es die Geschichtsschreibung heute anders deutet: Deep Purple waren die Hardrockband der Siebziger. Ohne die Cock-Rock-Prahlereien und Angeberriffs von Led Zeppelin, ohne die düstere Eindimensionalität von Black Sabbath, Live In Concert 72/73 enthält einen Mitschnitt aus Kopenhagen, gedreht in Schwarzweiß und neun Songs lang, sowie drei Titel aus New York – kompatibel mit allen Buntfernsehern. Bluesiger Hardrock mit teils wilden Improvisationen, darunter Klassiker wie „The Mule“, „Space Truckin“, „Fireball“ und das unvermeidliche „Smoke On The Water“. Nur am Rande: Wenn die Kamera ins New Yorker Publikum schweift, sieht man, daß zu modemäßiger Siebziger-Retrowelle eigentlich so gar kein Grund bestehen sollte. Egal. Aber der Typ, der so beseelt Luftgitarre spielt, muß unbedingt noch erwähnt werden.