Debo Band :: Debo Band
Next Ambience/Cargo
Indie-Rock-Label erweitert seinen Einzugsbereich und fördert eine Band mit Bezug zu äthiopischem Funk zutage.
Äthiopischer Funk? Aber sicher. Er besetzt eine kleine Ecke, in der seit einiger Zeit wieder vermehrt Betrieb herrscht. Man denke nur an die Éthiopiques-Sampler, mit denen man sich von Paris aus seit Ende der 90er-Jahre um die Verbreitung alter und neuer Musik aus dem afrikanischen Land kümmert. Man denke besonders an Mulatu Astake, an dem das Berliner Label !K7 einen Narren gefressen hat. Jetzt schaltet sich auch das sonst im Indie-Rock beheimatete amerikanische Indie-Label Sub Pop in das Geschehen ein. In der Debo Band aus Boston spielen elf Mitglieder, die von Saxofonist Danny Mekonnen angeführt werden, einem Amerikaner mit äthiopischen Wurzeln. Ihm geht es nicht um bornierte Authentizität, was man bereits daran erkennt, dass dieser Leader in seinen Songs nicht nur das Amharische, die bekannteste Sprache Äthiopiens, sondern auch das Englische erlaubt. Musikalisch klammert man sich nicht an die Vorbilder Astatke oder Tilahun Gessesse. Die Bläsersätze klingen ungemein kräftig und ähneln osteuropäischen Kapellen. Wenn Gitarre und Schlagzeug mit eingreifen, kann es wie in „Habesha“ zu Temperamentsausbrüchen wie im Rock kommen. Bei „Medinanna Zelesegna“ hat man das Gefühl, einer muslimischen Andacht beizuwohnen. Das ist aber die absolute Ausnahme auf diesem Album. Die Debo Band ist ganz eindeutig eine Gruppe mit Groove, die zum Feiern und Tanzen einladen will. Wenn demnächst ein Konzert in einer Gastwirtschaft in der Nähe angekündigt ist, sollte man sich das ansehen. Es wird bestimmt eine ganz wilde Nummer werden.
Key Tracks: „Not Just A Song“, „Asha Gedawo“
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