Death Cab For Cutie – Narrow Stairs

„Ambitioniert“ sollte es werden, das neue Album. Pink Floyd, Talk Talk. Bloß keine breitärschige Rockband wie U2 werden. Ben Gibbard schmerzten die ständigen Unkenrufe (‚Majorlabel! Mainstreamkompatibel, O.C. California!!‘.) nach dem Erfolg des letzten Albums. Und Gitarrist Chris Walla räumte kürzlich im ME-Interview gar ein, dass seiner Meinung nach Plans kein „von Anfang bis Ende tolles Album war“. Die Nachwehen, unter denen die Band litt, sind nun spürbar. Fast schon pflichtschuldig poltern Bass und Gitarre im Opener „Bixby Canyon Bridge“ herein und lärmen. „I Will Possess Your Heart“, die achtminütige, hemmungslos um sich selbst kreisende Postrock-„Single“, verweigert sich Mainstream-Mechanismen völlig. Dennoch: Die vielleicht zu erwartende (über)ambitionierte Kopfgeburt ist Narrow stairs nicht geworden, im Herzen des Albums schlagen auch weiterhin die unverschämt eingängigen, meist zerbrechlich-schönen Pop-Melodien von Songwriter Ben Gibbard. Death Cab For Cutie machen nicht kaputt, was sie vielleicht kaputt, aber auch ausmacht. Und so werden Oberflächen aufgeraut, Stücke angerockt und vorsichtig Brechungen eingestreut, gerade so viel, dass das Kind den Beinamen „Indie“ weiter tragen, man sich im konkreten Einzelfall angenehm an Modest Mouse („Cath…“) und The Get Up Kids („Long Division“) erinnert fühlen darf. Narrow stairs ist fürwahr keine Revolution, eher ein ambitionierter Konsolidierungsversuch. So gesehen aber: gelungen. VÖ: 16.5.

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