David Poe – Love Is Red
Er kommt auf Zehenspitzen. Von hinten, aus der Dunkelheit. Atmet tief ein und lang, entlässt es dann schwer wie I ein Seufzen:.you’re the bomb‘.‘ Ein Kontrabass brummt leise hinein, Besen auf Snare, ein paar Gitarrentropfen rieseln von oben. Wo auch Dunkelheit ist. Noch einmal: „You’re the bomb.“ Beherzter jetzt, mit Mut in der Stimme. Ein Schritt nach vorn ins Licht. David Poe braucht sich ja auch nicht verstecken. Nicht nach late album, seiner letzten Platte. Der zweiten, der umwerfenden. Auf der gab’s den Song, mit dem er hieraufmacht, auch schon:. „You’re The Bomb“, nur mit mehr Folk als Jazz und viel bunter Streicherzierde. Für love is red hat David Poe abgeschmückt, vieles aufs Wesentliche reduziert – auch und vor allem in den vier der zehn Stücke, die er nicht neu geschrieben, sondern neu aufgenommen hat. Das folkpoppige „Moon “ darunter, im Original ebenso dem Debüt entnommen wie der melancholische Kontrapunkt „Reunion“, der noch immer ein bisschen zu aufdringlich an Beethovens“Freude, schöner Götterfunken“ erinnert. Warum Poe das halbe Album mit Neufassungen bestückt, müsste man ihn selbst fragen. Und gleich hinterher, ob er love is red nicht auch für noch entzückender gehalten hätte mit mehr als nur sechs neuen Songs darauf. Fragen, die drängen, während das einnehmend enigmatische „Wilderness“ und die bluesy Tim-Hardin-Leihgabe „You Got A Reputation“ laufen. Derweil man begreift: David Poe kann größere Wunder vollbringen, als sich selbst zu covern,
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