David Murray & The Gwo-Ka Masters – Gwotet
Expeditionen sind seine Spezialität. Ob nach Brasilien. Kuba oder wie jetzt nach Guadeloupe. Denn David Murray, dieses Energiepaket am Tenorsaxofon, ist einfach nur neugierig auf das, was sich abseits der offiziellen Jazz-Geschichtsschreibung so tut. Und dafür zieht Murray schon mal nach Paris, wo er die Sounds und Düfte Afrikas auf einem Fleck hat. Besonders angetan hat es ihm der kreolische Rhythmus-Reichtum, von dessen Spiritualität Murray nicht zuletzt dank des aus Guadeloupe stammenden Meisterdrummers Klod Kiave infiziert ist. Nach dem vor zwei Jahren veröffentlichten Album VONN-DE gibt es nun mit GWOTET Teil 2 von David Murray & The Gwo-Ka Masters. Und während auf dem ersten Album noch der traditionelle Staub von Tanz-Ritualen hochgewirbelt wurde, ziehen Murray und Kiave mit einer Semi-Big-Band um die karabischen Häuser. Mit einem Bläser-Aufgebot ä la James Brown und der auf Funk-Groove abonnierten Rhythmus-Gruppe um Hamid Drake jongliert man sich gemeinsam in eine Party-Stimmung, die vom ersten Takt den Boden ekstatisch vibrieren lässt. Da pumpt Murray seine von Blues und Leidenschaft geschwängerte Robustheit ins Sax, vollzieht Kiave an der Ka-Trommel virtuose Luftsprünge, sorgt Christian Laviso an der Gitarre für rasante Creole-Tupfer. In GWOTET steckt einfach alles, was jazzinspirierte Worldmusic ausmacht: Fusion und Folk, magische Vokalartistik und lässiger HipHop. Kein Wunder, dass es sich Altmeister Pharoah Sanders nicht nehmen ließ, als Stargast bei dieser Ausnahme-Zeremonie mitzuziehen.
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