David Gilmour
LUCK AND STRANGE
Sony (VÖ: 6.9.)
Der Gitarrist und Sänger packt das Pink-Floyd-Familienalbum aus. Und findet: Rockmusik.
Auf seinem formidablen fünften Soloalbum, dem ersten seit neun Jahren, besinnt sich David Gilmour auf seine Stärken. Bereits im Intro von LUCK AND STRANGE, „Black Cat“ treffen an THE DIVISION BELL gemahnende Piano-Tröpfchen auf diese charakteristische, blutende (Edelblues-)Gitarre, die einen mit ihrem aufwühlenden Trademark-Ton unmittelbar berührt. Und spätestens mit dem Stimmeinsatz des nachfolgenden Titeltracks wähnt man sich wieder tief drin in der charakteristischen Klangwelt, die der 78-Jährige mit seiner Stammband geschaffen hat.
AmazonAnders als Ex-Kollege Roger Waters, der immer mehr Politisches zu seiner persönlichen Agenda macht(e), singt und sinniert Gilmour in den von seiner Gattin Polly Samson verfassten Texten lieber über Vergänglichkeit und das Älterwerden und das – mit Rückendeckung hervorragender Session-Spieler – im Kreise seiner Familie. So singt Tochter Romany, wie auch Sohn Gabriel, die Backings und übernimmt auf dem ätherischen The-Montgolfier-Brothers-Cover „Between Two Points“ zudem noch die Hauptstimme und Harfe.
Stimmlich und bezüglich der Saitenarbeit, die vom epischen Solofeuerwerk bis hin zu folkloristischen Mandolinenklängen reicht, überzeugt Gilmour unter der kongenialen Klangregie von Charlie Andrew (Alt-J, Marika Hackman) mit distinguiertem Understatement und melancholischen Melodien auf hervorragenden Stücken wie „Dark And Velvet Nights“ oder dem sentimentalen „Sings“. Die Bonusdreingabe, das knapp 14-minütige „Luck And Strange (Original Barn Jam)“, offenbart die Ursprungsidee des Titelracks als Freiform-Session im Verbund mit Pink-Floyd-Keyboarder Rick Wright, welcher 2008 verstarb.
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