David Bowie

Young Americans

Beatles (EMI)

Wie aus Ziggy Stardust ein Blue Eyed Soul Boy wurde.

Während seines intensiven Flirts mit Kokain wechselte David Bowie Genres und Images wieandere Leute ihre Kleidung. 1974/75 stand Rhythm ’n‘ Blues. Soul und Funk auf seiner Agenda-von Bowie im Nachhinein selbstironisch „PlasticSoul“ getauft, fürden er überwiegend afroamerikanische Musiker engagierte. Das Ergebnis kann sich heute noch hören lassen, wie die auf 2-CD/ DVD-Deluxe-Ausgabe von YOUNG americans zeigt: Nicht nur.dass Bowie sich stimmlich fabelhaft integrierte. Auch seine durchweg selbstreflexiven Texte, gepaart mit harscher Kritik am American Way Of Life in „Win“, „Can You HearMe“, „Right“, „Somebody Up There Likes Me“ und im Titelsong, lassen ihn authentisch erscheinen,auch wenn letztendlich der ganze Soul-Trip nur „geschauspielert“ scheint. Tony Viscontis sparsame Produktion, die Beiträge von David Sanborn(sax), Carlos Alomar(g). Family-Stone-Schlagzeuger Andy Newmark, Willie Weeks(bg), vor allem aber die schwarze Seele atmenden Backingvocals von Luther Vandross, Ava Cherryund Bowies altem Schulfreund Warren Peace alias Geoffrey McCormack, lassen das Imitat nach „Originalen“ aus gleicher Äratönen. Und dann war da noch jene kurze Zusammenarbeit mit John Lennon. die im ersten US-Nummer-eins-Hit Bowies münden sollte: „Farne“-eine Adaption des alten The-Flare-Hits „Footstomping“. Dazu: die Session-Outtakes „It’s Gonna Be Me“,,.Who Can l Be Now“ und „John l’m Only Dancing (Again)“ sowie Bowies Auftritt als „sniffender“ White Soul Boy in der.. Dick Cavett Show“ auf der DVD.