Das Kind :: Start 17.11.

Groß könnte man jetzt auftrumpfen und die Brüder Dardenne als Erben eines Robert Bresson und Das Kind als ihre Variante von Das Geld rühmen: eine radikale Abrechnung mit der zersetzenden Wirkung von Materialismus und Gier. Aber das ist graue und gar nicht so relevante Filmtheorie. Denn Das Kind ist brillantes, trügerisch einfaches Kino, das einen unerbittlich packt: Direkt und unmittelbar erzählen die Dardennes vom 20-jährigen Luc, der sich auf den Straßen der belgischen Industriestadt Seraing über Wasser hält, in dem er Geklautes zu Geld macht und schließlich auch seinen neugeborenen Sohn für 5.000 Euro an eine Drückerbande verkauft. Womit eine Story ihren Lauf nimmt, die etwas schafft, was man von Kino im besten Fall erhoffen darf: Diesen Film verläßt man verändert.

www.kinowelt.de

Mit Jeremie Renier, Deborah Francois u.a.