Darkstar
Civic Jams
Warp/Rough Trade (19.6.)
Die Briten verleihen ihrer sphärischen Bassmusik greifbare Orte.
Das Rauschen des Waldes, oder doch des Wassers? Genau ist das gar nicht zu sagen, der Track trägt allerdings den Titel „Forest“, und er eröffnet das neue, fünfte Album von Darkstar. Es beginnt mit Außeneindrücken und wie eine Kamera verfolgt die Musik dann den Weg nach innen.
AmazonDas zweite Stück ist ein „Jam“, der seine Herkunft bald preisgibt, er stammt aus den Katakomben einer Gesellschaft, die Party nur noch unter den Beschwernissen des Brexit „feiern“ kann. Diesen Rave darf man Dark Disco nennen, oder: Bassmusik unter den Vorzeichen von Joy Division („1001“ könnte eine späte Komposition von Ian Curtis sein).
Aiden Whalley und James Young gehen mit der Angst um, mit den diversen Umbrüchen, für die wir manchmal keine Worte mehr haben. Sie entwickeln eine Angstmusik, die, so formschön und so emotional sie ist, unsere Ängste im Spiel der Beats, Chöre und des elektronischen Raunens für diesen einen Moment, den ein guter Song ausmacht, aber auch auflösen kann. Die Orte dieser Transformationen scannen Darkstar sehr sorgsam ab. Eine Tanzchoreografie kann man sich sofort dazu vorstellen.