Danko Jones – Sleep Is The Enemy

Faszination Hard Rock. Was vor ein paar Jahren noch nach abgestandener Cola aussah, ist heute hipper als mit Kirschwasser gepanschtes Bier. Kein Wunder, wenn einem die pure Essenz des Rock’n’Roll so frisch serviert wird wie bei Danko Jones. Auf seinem vierten Album SLEEP IS THE ENEMY findet Jones genau das richtige Rezept gegen „Wachstörungen“. Treibenden Groove, massive Härte und gnadenloses Tempo. Mit Sleep Is The Enemy hat Danko Jones ein HalloWach an den Start gebracht, das wie ein Knallfrosch in der Dynamitfabrik wirkt. Die treibende Kraft der Tracks entnimmt Jones dem gängigen Bluesschema, sein Opener „Sticky Situation“ ist geradezu der Wegweiser für das Album. Kein Zufall, daß „Sticky Situation“ namentlich schon an Sticky Fingers erinnert. Das Klassiker-Album der Rolling Stones gilt als Masterpiece des bluesigen Hardrock, und genau da fühlt sich Danko Jones bestens aufgehoben. Deutlich näher am Bluesrock eines Bob Seger, am Hardrock von Thin Lizzy und am Arena-Rock eines Ted Nugent sind Jones‘ Rock-Granaten angesiedelt als am urväterlichen Punksound der Stooges oder von MC5. „Invisible“ klingt, als hätte der gute alte George Thorogood eine Überdosis Speed verdrückt und sich mit seiner geliebten Gibson auf die Riff-Autobahn verirrt. Bei „Dont Fall In Love“ kommen sich die Erneuerer des Stoner-Rocks, Queens Of The Stone Age, sowie der Erfinder des Boogie-Metals, Danko Jones, gedanklich schon sehr nahe. Nur zwei von mehreren Highlights auf dem Album, das zum Ende hin erst richtig laut wird. Der Über-Song des Albums, „Time Heals Nothing“, spielt Bridge mit Motörhead, Hellacopters und Ten Years After, das Schlußstück des Albums, „Sleep Is The Enemy“, beendet den Longplayer auf der Überholspur und läßt den Hörer mit der Vorstellung zurück, soeben die Route 66 mit einem Dragster befahren zu haben.

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