Danko Jones – Never too loud

Kräftig, laut und dreckig: So kennt man Danko Jones, den Mike Tyson unter den Rockbands. So klischeehaft die Titel von Danko-Jones-Platten auch sind born a lion, we sweat blood oder, wie im Falle ihres neuen Werks, never too loud -, auf Klischees lässt sich die Band aus Toronto, Kanada, genauso wenig reduzieren wie auf die musikalischen Referenzen an AC/DC oder Kiss. Doch Danko Jones scheinen an einem Punkt angekommen zu sein, an dem sie sich im Kreis zu drehen beginnen. In seinen Bemühungen, sich weiterzuentwickeln, bleibt Danko Jones-der Musiker-auf never too loud oft stehen, und die Band Danko Jones kann (oder darf) das nur ansatzweise auffangen – eine Befürchtung, die sich bereits beim Vorgänger sleep is the enemy eingeschlichen und einen faden Nachgeschmack hinterlassen hatte. Die Kompromisslosigkeit und der bluesverwurzelte Rock mutieren zu einem Relikt vergangener Tage, die man nicht vergessen will.“Still In HighSchool“ stampft stupide vor sich hin. „Take Me Home“ verliert sich in der Belanglosigkeit und „Let’s Get Undressed“ serviert die alte Sex. Drugs and Rock’n’Roll-Story. Dass die Kanadier nicht vorzeitig K.o. gehen, verdanken sie der zweiten Hälfte der Platte, in der sie mit „Forest For The Trees“, einer Zusammenarbeit mit Hermano-Mann John Garcia, und „Something Better“ zu alter Stärke zurückfinden. Dennoch: Pressten die letzten Platten von Danko Jones noch das Blut und den Schweiß aus den Poren und preschten sie ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne, ist never too loud ein kalkulierter, auf Sicherheit bedachter Tritt in den Arsch, der nicht allzu sehr schmerzen soll und es, irgendwie, möglichst allen recht zu machen versucht, never too loud? Ja, aber often too depressurized. VÖ: 29.2.

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