Dan Croll
Emerging Adulthood
Communion/Caroline/Universal (VÖ: 21.7.)
Der englische Singer/Songwriter wollte mehr Pop wagen – und landet in der Langeweile.
Mit seinem ersten Album SWEET DIAARRAY hat der Wahl-Liverpooler Dan Croll 2014 einen riesigen Erfolg eingefahren. Dass seine Songs so gern für Werbespots dicker Marken eingekauft wurden, hat offenbar einen Teil seiner Kreativität gekillt. Bauten Nummern wie der damalige Überhit „From Nowhere“ Spannung auf, was von dem Multiinstrumentalisten noch zu erwarten sei, so hat sich die ganze Aufregung mit EMERGING ADULTHOOD erledigt. Über seine oft mittelmäßige Stimme können auch all die Keyboards, Synthesizer, Orgeln und Schlagzeuge nicht hinwegspielen.
Mit seinem zweiten Album, das er in nur fünf Monaten aufgenommen hat, wollte er noch mehr Pop wagen, noch pompöser und gleichzeitig noch glatter werden – und landet in der puren Langeweile. So reiht er sich ein in Projekt-Versuche, die niemals an den Dream Pop von M83 und Kollegen heranreichen werden. Einzig hängen bleibt wohl die Single „Swim“, bei der ihn Rebecca Hawley von Sterling Shell unterstützt, oder „January“, bei dem Croll sich am Falsetto versucht, was ihm wunderbar gelingt. Bemerkenswert ist auch seine Themenauswahl: Angststörung („24“), Neid auf Erfolge anderer Künstler („Tokyo“) oder die eigene Schulzeit („Educate“) sind eher ungewöhnliche Pop-Gegenstände. Doch auch denen gelingt es nicht, die Monotonie dieser Platte zu durchbrechen.