Damien Jurado
Brothers And Sisters Of The Eternal Son
Secretly Canadian/Cargo
Spukiger Folk, Prog-und Space-Pop: Der US-Sänger und -Songwriter lässt uns an seinen spirituellen Erkundungen teilhaben.
Im Titelsong seines letzten Albums, MARAQOPA aus dem Jahr 2012, setzte Damien Jurado das größtmögliche Statement in die kleinstmögliche Zeile und ein Gemälde von Softpop: „We are free“. Mit den zehn Stücken seines neuen Albums BROTHERS AND SISTERS OF THE ETERNAL SON gibt der Sänger und Gitarrist aus Seattle uns nun ein beinahe liturgisches Programm an die Hand, diesen Freiraum zu erkunden: spukiger Prog-Folk, der auf einer Kopfstimme davonsegelt („Silver Timothy“), ein Space-Pop-Mysterium („Silver Malcolm“) und ein leises Lied zur Akustischen („Silver Joy“).
Es ist eine Freude, diesem spirituell erleuchteten Songwriter auf seiner Reise in die silbern schillernden Seiten seiner Privatbibel zu folgen; fünf der zehn Songs auf dem Album tragen das Wörtchen „silver“ im Titel. Mit einem weiteren Song kehrt Jurado im Titel und thematisch explizit zu MARAQOPA zurück. Und wie der Vorgänger aus dem Jahr 2012 entstand auch das neue Album in Zusammenarbeit mit Richard Swift, im Hauptberuf ein ebenso blendender Songwriter.
„Swift ist der Ennio Morricone für Jurados Sergio Leone“, hat ein Kollege einmal treffend formuliert, die Welten Damien Jurados öffnen sich sperrangelweit in den von Streichern und leichten elektronischen Flugkörpern besuchten Hallräumen des Produzenten Swift. Und dann diese Kopfstimme. Damien Jurado ist der Nick Drake für jedermanns Traum von Americana.