Damageplan – New Found Power

Richtig zusammengepasst haben sie eigentlich nie: Pantera war stets eine Kompromiss-Band, die auf Messers Schneide stand. Weil die (exanische Anarcho-Truppe zur einen Hälfte Drummer Vinnie und Gitarrist Dimebaq) ins traditionelle Hardrock-Lager tendierte und zur anderen [Sänger Phil und Bassist Rexl in den Grindcore- und Punk-Underground. Eine denkwürdige Konstellation, die dennoch über 15 Jahre und ein halbes Dutzend Alben hielt, ehe sie im Sommer 2003 auseinander brach. Weil das gemeinsame Bandprojekt seinen kommerziellen wie kreativen Höhepunkt merklich überschritten hatte, weil Phil Anselmos diverse Nebenprojekte Down etc.] immer wichtiger und der Gegensatz zwischen den einzelnen Lagern innerhalb der Band immer größer wurde. Nicht weiter verwunderlich also, dass Vinnie und Dimebag zusammenblieben und jetzt genau das machen, was ihnen schon immer am Herzen lag: lupenreiner Heavy Metal. Zwar ohne Make-up, Spandex-Hosen und Haarspray-Frisuren (was in ihrem Alter mit Ende 30 sowieso lächerlich wirken würde), aber doch mit zahlreichen Referenzen aus den goldenen Tagen des Hard’n’Heavy-Genres. Sprich: endlos-epische Songs, bei denen Monotonie, Härte und vor allem Attitüde Trumpf sind. Deshalb auch die tiefen, dumpfen Sabbath-Riffs, die netten Moshoder Gniedel-Einlagen, dazu eine satte Double-Bass und ein wütender Schreihals, der wahlweise „New Found Power“, „Pride“ oder „Fuck You“ röhrt und kaum ein Text Klischee auslässt. Starke. Macht, Urgewalt und Maskulinitat- Plattituden.die Phil Anselmo in dieser Form wohl nie über die Lippen gekommen wären. Doch für Darrell/ Paul ist das anscheinend genau das Richtige. Deswegen haben sie mit Patrick Lachman (Haiford, Diesel Machine] auch einen richtigen Metal-Shouteran Bord geholt und «erlassen sich ansonsten auf die Sangeskünste von Slipknot-Frontmann Corey Taylor und Ozzy-Sidekick Zakk Wylde. Ein Line-up, das Bände spricht. Eben Metal up your ass – lach oder stirb.