Dâm-Funk :: Adolescent Funk
Stones Throw/Groove Attack
Schlafzimmer-Funk im wahrsten Sinne des Wortes. Zurück in die Zukunft mit dem König des Pornoboogie.
Die verwirrten Zeitgenossen, die Dâm-Funk nach der Veröffentlichung von Toeachizown im Jahr 2009 als Newcomer betitelten, hätten sich kaum mehr irren können. Der Mann croont und groovt sich seit weit mehr als 20 Jahren durch die Leiden der jungen Hater, gibt sich und L.A. eine Stimme, die realer kaum sein konnte. Mal ehrlich, bei all dem Bohei um vermeintlich „ehrliche und handgemachte“ Musik ist dieser Herr das Wasser auf den Mühlen der Authentizität. Die von Stones-Throw-Chef Peanutbutter Wolf kompilierte Aufarbeitung der Dâm’schen Musikvergangenheit (die Tracks hat er Ende der Achtziger/Anfang der Neunzigerjahre produziert) zeigt deutlich, dass sich sein Leben in Pasadena schon immer um nichts als Funk gedreht hat. Und Mädchen, natürlich. Diese werden gehasst, verehrt, betrauert und gehuldigt. Wobei es doch auch manchmal erstaunlich einfach ist: „I Like Your Big Azz (Girl)“. Danke. Der Klang seiner beiden Alben unterscheidet sich übrigens nicht durch die Instrumente, denn die alten Korgs und Casios finden auf den neuen Tracks genauso ihre Verwendung. Es sind die Umstände, der Kassettensound, die nahezu naiv-leichten Texte und die noch fast frischen Referenzen. Future-Funk im Frühstadium („I Don’t Love You“), House (das herrlich repetetive „I Love Life“) und der Prince-Raver („It’s My Life“). Das Öffnen seines Tagebuchs macht einfach nur Spaß. P.S.: Woher bekommt man diesen Bill-Cosby-Sweater vom Cover?
Christopher Hunold
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